Vielleicht kennst du das?
Du kommst in ein Büro wo eine miese Stimmung herrscht, die Arbeitskollegen gestresst und genervt sind und alles einfach nur trübe erscheint. Eigentlich hast du gut geschlafen und den Tag ganz normal gestartet. Jetzt dauert es aber nicht lange auf der Arbeit…und schwups bist auch du irgendwie schlecht drauf, genervt oder nervös, obwohl nichts besonders vorgefallen ist. Was ist passiert?

Die Fähigkeit des Mit-Fühlens

Wir Menschen haben die Fähigkeit MIT zu FÜHLEN. Wenn die Emotionen eines anderen Menschen, oder in einer Gruppe sehr stark sind, dann ist es ein Leichtes, dass du in den Emotionsfluss mitgerissen wirst. Angenommen du befindest dich in einem Fußballstadion während eines Spieles. Vielleicht bist du gar kein richtiger Fußballfan, aber die Leute um dich herum fiebern richtig mit, sind gespannt und letztendlich tosen, toben und freuen sie sich wenn ein Tor gefallen ist. Ehe du dich versiehst, fieberst du ebenfalls mit und hast dich auf die Schwingung deiner Mitmenschen eingestellt – du hast die Emotionen der Menschen gespürt und bist mitgegangen.

Das MIT-FÜHLEN gilt sowohl für positive als auch für negative Emotionen. Bei positiven Emotionen ist es weniger ein Problem einfach „mitzugehen“, denn warum nicht die FREUDE vermehren? Bei negativen Emotionen jedoch solltet du vorsichtig sein und wissen, wie du dich ihnen gegenüber gut abgrenzen kannst. Besonders dann wird es zu einem Problem, wenn du dich mit der Emotion identifizierst, obwohl es nicht zu dir gehört. Leider passiert dies oft im Unbewussten und es gilt gezielt Techniken zu lernen und Achtsamkeit zu praktizieren um nicht auch in den negativen Emotionsfluss einzusteigen.

Wenn Menschen bewusst oder unbewusst so sehr MIT-FÜHLEN können, wie wunderbar wäre es dann, wenn du starke positive Emotionen ausstrahlen und so deine Umgebung wohlwollend beeinflussen könntest?

BIN ich ENTSPANNT, BIST du ENTSPANNT!

So oft habe ich es als Kursleiterin in meinen Entspannungstrainings erlebt: Der Erfolg, dass meine Teilnehmer sich richtig gut entspannen und wohlfühlen können, liegt unter anderem daran, dass ich selbst Entspannung ausstrahle. Ich selbst fühle mich entspannt und ruhig und daher kann ich diese Eigenschaften übermitteln. Ich habe einmal eine andere Kursleiterin erleben dürfen, die hektisch und unruhig geworden ist, weil die Organisation von Räumen nicht gestimmt hatte. Ich konnte wahrnehmen, wie die ganze Gruppe plötzlich unruhig geworden ist. Ich und meine Gruppe waren ebenfalls in dem Problem mit involviert. Aber meine Gruppe war völlig ruhig und entspannt…weil ich es auch war, und das Problem gar nicht als Drama aufgefasst habe. Letztendlich ließ sich schnell eine Lösung finden, nur das meine Gruppe wesentlich entspannter war und über das Ereignis milde lächeln konnte, statt sich aufzuregen. BIN ich ENTSPANNT, BIST du ENTSPANNT!

Probiere es doch einmal aus. Such dir erst einmal ein Umfeld, wo du dich wohlfühlst und in deine Ruhe kommst. Dann gehe in die Entspannung fühle so richtig die Ruhe. Nimm dann dieses Gefühl mit und umgib dich mit Freunden oder im Kreise der Familie. Sieh was passiert. Vielleicht wird dir auffallen, dass du angesprochen wirst mit z.B. „hey du siehst entspannt aus“ oder „du siehst gut aus“ oder „ist irgendwas Gutes passiert?“ etc.. Vielleicht merkst du aber auch einfach nur, dass das gemeinsame Essen oder die Gespräche ruhiger und entspannter verlaufen. Besonders Kinder sind sehr sensibel. Sie spüren wenn du entspannt bist und die meisten Kinder fühlen sich dann besonders wohl und sind dann ebenfalls merklich entspannter. Auch kreischende Babys können sich so ganz gut beruhigen lassen.

Also merke: Bist du entspannt, kann deine Umgebung MIT-FÜHLEN und sich ebenfalls entspannen, wenn sie denn offen dafür ist.

Eine entspannte Zeit und Gelingen wünscht
Janina