Achtsamkeitsübungen helfen uns aus dem Alltagstrott auszubrechen. Selbst wenn es nur für ein paar Minuten oder Atemzüge ist, heißt es hier: Inne halten, in die Ruhe kommen und neu zentrieren.

Ich möchte dich an diesem Tag, in dieser Woche, oder gar in diesem Monat dazu einladen, mal ganz bewusst eine Achtsamkeitsübung in deinem Alltag zu integrieren. Versuche mehrmals am Tag an die Übung zu denken. Baue dir Brücken um daran erinnert zu werden, bspw. eine Erinnerung durch eine Handy-Terminfunktion, ein Aufkleber am Kühlschrank oder das Klingeln eines Telefons.
Nimm dir kurz Zeit für die Übung und Zeit für dich. Achte insbesondere darauf, welche Gefühle oder Gedanken auftauchen – sie können dir interessante Hinweise zu deinen Charaktereigenschaften und damit behafteten Problemen/Hindernissen geben mit denen du im Alltag häufiger zu tun hast.

Sieh dir nun die Blumen auf dem Bild an und wähle ganz spontan die Blüte und Farbe, die dich anspricht. Lies dann, welche Achtsamkeitsübung dahinter steckt und nur darauf wartet, dass du sie mal anwendest und testest.
Teile dann gerne deine Erfahrung und finde heraus wie es anderen dabei ging.


Bild A.

„Tulpe – Ich gehe bewussten Ganges Schritt um Schritt“

Diese Übung lässt sich ganz einfach im Alltag integrieren – denn du wirst sicherlich einige Schritte im Laufe des Tages gehen. Nur dieses Mal gehst du ganz bewusst.
Achte auf jedes deiner Schritte:
– Wie gehst du? Fühle das Abrollen deiner Füße und die Belastungspunkte.
– Wie schnell gehst du? Vielleicht willst du mal ganz bewusst dein Tempo verändern.
– Wie geht deine Atmung während du gehst? Atmest du schnell oder eher langsamer?
– Wie ist deine Ganghaltung?

Sicherlich gibt es noch viel mehr Dinge, die dir auffallen können, wenn du bewusst am Gehen bist.

Zu guter Letzt mach dir noch eine Freude aus einer erweiterten Übung: Bleibe einmal stehen oder
finde eine gute Sitzposition. Beobachte dann die Gangart und -haltung vorübergehender Menschen.
Denkst und fühlst du hier anders?

Bild B.

„Vergiss mein nicht – Ich trinke Schluck um Schluck“

Noch eine schöne Übung, die sicherlich nicht schwer fallen dürfte: Schluck um Schluck trinken.
Trinken müssen wir täglich und viele vergessen genug zu trinken – vor allen Dingen genug
Wasser zu trinken. Wenn du zu diesen Menschen zählst, dann ist diese Übung eine gute Erinnerung.

Trinke ganz bewusst und zwar Schluck um Schluck:
– Achte auf die Zwischenstände jedes Schluckes. Vielleicht willst du dein Trinktempo mal verändern?
– Was schmeckst du? Lasse mal bewusst die Flüssigkeit in deinem gesamten Mund verteilen ehe du schluckst.
– Wie nimmt das Getrunkene seinen Weg? Angefangen vom Glas oder der Flasche, zu deinem Mund, zum Schlucken, und die Speiseröhre hinab. Bis wohin kannst du diesen Gang verfolgen?
– Lausche während du trinkst? Lausche in dich hinein? Wie hört es sich an?

Auch hier gilt dich selbst zu beobachten während du trinkst? Was denkst du? Was fühlst du? Fällt dir etwas auf, was du bisher noch nicht so wahrgenommen hast?

Wenn du gut visualisieren kannst, dann gebe ich dir noch gerne eine erweiterte Übung mit:
Wasser hat für den Körper eine spülend-reinigende und kühlende Funktion. Nicht umsonst dürfen wir auch gerne viel Wasser trinken. Um diese Funktion zu bekräftigen stelle dir also beim Trinken eine Farbe vor, von der du denkst, dass sie dir momentan gut täte. Visualisiere wie das Getränk mit der Farbe seinen Gang nimmt und eine sanfte und wohltuende Farbspur hinterlässt: angefangen vom Mund, der Speiseröhre, Magen, Darm usw..
Wenn du dich für keine Farbe entscheiden kannst, dann wähle einfach ein kristallklares hell-blau.
Gutes Trinken!

Bild C.

„Die weiße Rose – Bewusst Waschen/Duschen ist wie eine sanfte Balsamierung“

Diese Übung hat ganz viel mit Fühlen und „sich selbst liebevoll zu behandeln“ zu tun.
Nimm dir bspw. beim Duschen mal bewusst etwas mehr Zeit. Um dich ordentlich zu waschen fährst du mit deiner Hand über deinen Körper. Vielleicht nutzt du aber auch eine Bürste. Das „womit“ spielt keine Rolle, aber sehr wohl das „wie“.

– Achte darauf mit welcher Geschwindigkeit du dich wäschst. Verändere mal bewusst das Tempo – mal schneller, und dann mal langsamer. Was ist angenehmer?
– Achte auf den Druck, den du einsetzt um dich zu waschen? Setzte mal mehr, und mal weniger Druck ein. Wie fühlt sich dabei deine Haut an?
– Wenn du einen Duschkopf benutzt, dann setze mal an diversen Körperstellen unterschiedliche Wassertemperaturen ein. Fühlt sich alles gleich an? Oder gibt es Unterschiede?
– Benutzt du einen Wascheinsatz der duftet? Vielleicht hast du verschiedene Seifen oder Duschgels. Rieche bevor du sie zum Einsatz bringst. Was riecht gerade angenehmer? Wenn du einkaufen gehst kannst du auch mal darauf achten, was gerade für dich angenehmer riecht und damit auch gut zu dir passt.

Sich waschen ist an für sich eine schöne Sache – es bedeutet auch eine Fürsorge für sich selbst. Wenn wir Tiere beobachten, z.B. Katzen oder Hunde, dann können wir sehr häufig beobachten, dass sie sich sehr andächtig waschen und sich meist auch ausreichend Zeit hierfür nehmen – warum auch nicht: Schließlich geht es hier um einen Reinigungsprozess und man wäscht sich frei von Dreck. Das ist doch wunderbar.

Wenn du mit dem Waschen mehr als nur einen Reinigungsprozess in Verbindung bringen willst, dann betrachte folgenden Übung noch als Zusatz:
Nutze die Zeit um dir selbst liebevolle Streicheleinheiten zu geben. Fahre sanft über deine Haut und spüre die Berührungen. Stelle dir vor, du bietest deiner Haut gerade das kostbarste und wohlduftenste Öl der Welt an. Das willst du bestimmt genießen – es ist wie Balsam für die Seele!

Ich wünsche dir nun viel Spaß beim Anwenden deiner Achtsamkeitsübung.

Vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass man nahezu jede Aktivität zur Achtsamkeitsübung machen kann. Werde gerne selbst kreativ. Es zählt alles was gut tut und was dich bewusster und besinnter werden lässt. Denn nur so kommen wir zu mehr Gelassenheit. Und wer möchte das in unserer heutigen schnelllebigen und stressigen Gesellschaft nicht?!
Herzlichst
Janina